Führungskraft und überlastet? So erkennst du frühzeitig die Warnzeichen, bevor es zu spät ist!
- Gesche Henties
- 26. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Mai

Montagvormittag.
Du bleibst kurz vor der Bürotür stehen und atmest tief durch.
Schlecht geschlafen, wieder mal. Aber das darf man dir nicht anmerken.
Deine Mitarbeitenden verlassen sich auf dich. Du bist der Fels.
Du hörst zu, beruhigst, moderierst, organisierst.
Und zwischendurch? Versuchst du, deine eigenen Aufgaben irgendwie zu erledigen.
Du willst für andere da sein. Aber: Bist du auch für dich selbst da?
Ich arbeite seit vielen Jahren mit Führungskräften und eines begegnet mir dabei immer wieder: Überlastung kommt nicht plötzlich. Sie schleicht sich ein.
Erst ist da nur diese leise Erschöpfung. Dann wird das Lächeln weniger. Und irgendwann kommt der Moment, in dem du denkst: „Ich achte auf alle, aber nicht auf mich.“
"Ich hab das gar nicht kommen sehen."
Diesen Satz höre ich oft. Und es ist nachvollziehbar. Denn Überlastung kündigt sich nicht mit einem Knall an. Sie tröpfelt in den Alltag: Hier eine Überstunde, dort eine kurze Nacht, dann ein Wochenende, an dem du wieder nicht abschalten konntest. Und plötzlich ist da kein echter Feierabend mehr, sondern nur noch ein fließender Übergang zwischen Laptop und Geschirrspüler.
Vielleicht kennst du das. Vielleicht hast du es längst gespürt, aber verdrängt. Oder dein Umfeld hat es zuerst gemerkt: „Können wir bitte mal über etwas anderes als die Arbeit reden?" Oder schlimmer: Du sagst gar nichts mehr, ziehst dich zurück. Trägst alles allein.
Dahinter steckt meist der Wunsch, einfach zu funktionieren.
Die Gründe liegen oft in uns selbst. Ein paar davon begegnen mir immer wieder:
Perfektionismus: Es soll überall rundlaufen. Im Team und bei dir. Aber 100 % in allen Bereichen? Das geht einfach nicht.
Verantwortung: Du willst sie tragen. Aber was, wenn du plötzlich für Dinge verantwortlich bist, die außerhalb deines Einflusses liegen?
Loyalität: Zum Team, zur Organisation, zu den Werten. Und dabei überhörst du deine eigene innere Stimme.
Dann kommt irgendwann der Moment, in dem du denkst: „So kann es doch gar nicht funktionieren." Stimmt. Genau deshalb ist es wichtig, früh hinzuschauen.
5 Frühwarnzeichen für Überlastung, die du kennen solltest
Woran merkst du, dass du auf dem direkten Weg in die Überforderung bist? Wie auf einer Rutschpartie auf dünnem Eis, vielleicht schneller, als dir lieb ist?
1. Konzentrationsprobleme
Du beginnst Aufgaben, schweifst ab. Termine strengen dich an. Entscheidungen brauchen länger – obwohl du früher schneller warst. Ein stiller Hinweis deines Körpers: Es wird zu viel.
2. Reizbarkeit
Kleine Unterbrechungen bringen dich aus dem Gleichgewicht. Du wirst ungeduldiger, vielleicht auch manchmal ungerecht. Dabei erkennst du dich selbst manchmal nicht wieder?!
3. Rückzug & Zynismus
Du hast keine Lust mehr auf Austausch. Manchmal kommen dir zynische Gedanken: „Die da oben…“, „Das System…“ Das ist ein inneres Schutzsystem, aber auch ein Warnzeichen.
4. Schlafprobleme
Die Gedanken kreisen. Du wachst nachts mit To-Dos im Kopf auf. Erholung? Fehlanzeige. Dein System bleibt auf Dauerbetrieb.
5. Verlust der Freude an der Führungsrolle
Früher hast du vielleicht Gestaltung geliebt und heute fühlt es sich alles wie Pflicht an! Wenn Sinn und Energie verloren gehen, ist das ein lautes Alarmsignal.
Selbstfürsorge ist keine Schwäche, sondern Führungsstärke
Hast du dich an einer Stelle wiedererkannt? Oder bei mehreren genickt?
Ich kann dir sagen: Es ist kein Egoismus, gut auf dich selbst zu achten. Im Gegenteil: Es ist die Basis dafür, dass du klar und wirksam führen kannst.
Denn: Wer sich selbst gut führt, kann andere besser begleiten.
Reflexion statt nur Funktionieren: Dein erster Schritt
Ich weiß, wie schwer es ist, im Alltag mal innezuhalten. Gerade wenn alles läuft oder eben nicht mehr. Aber genau das ist der Moment, in dem Veränderung beginnt.
Deshalb habe ich ein kompaktes Tool entwickelt, das dich dabei unterstützt: mein kostenfreies Reflexionsjournal für Führungskräfte.
Darin findest du die stärksten Fragen aus meinen Coachings für mehr Klarheit, Bewusstheit und innere Stabilität. Es braucht nur 5 Minuten am Tag, aber es kann den Unterschied machen, ob du weiter rutschst oder bewusst steuerst.
Hier kannst du dir dein kostenloses Journal „Reflexionsauszeit“ holen: Hier geht es zum Journal!
Ich wünsche dir eine gute Reflexionsauszeit. Für dich, deine Klarheit und deine Führungsrolle.
Herzlichst,
Gesche Henties
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